Bei Ratzenried (14.01.2023)

Ausgangspunkt: Ratzenried

Charakter: Wanderung, ca. 1,5 Std

Tourenverlauf:
Eine kleine Wanderung übers Land bei Ratzenried. Wir parken das Auto direkt bei
der großen alten Linde am Unteren Schlossweiher.
Die Linde ist sehr beeindruckend. Mehrere hundert Jahre alt mit einem Umfang von über
9 Metern und einem Durchschlupf in der Mitte des Stammes ist sie schon ein besonderer
Baum. Laut altem Aberglauben kann man Krankheiten "abstreifen", wenn man durch den
Spalt in der Mitte geht, deshalb heisst sie auch die "heilsame Linde".

Ich persönlich rate von solchem Aberglauben ab, man weiss nie, ob es nur Humbug ist,
oder ob da wirklich heilende, aber vielleicht auch gefährliche Mächte mit im Spiel sind.
Ich selber habe mich natürlich schon durch den Spalt gezwängt, aber ohne eine Erwartung auf
eine Heilung. Es reizt natürlich, zu versuchen, ob man da noch durchkommt. Ich habe es gerade
noch so geschafft.
Von der Linde aus folgen wir dann der Teerstrasse still über das Land nach Weihers und Kögelegg.
Eine kurze Strecke und schon sind wir in Weihers, einem sehr hübschen Weiler mit Streuobstwiese.
Gerade hinter dem Ort liegt ein Hügel und dahinter dann der Weiler Kögelegg. Der Hügel selbst
hat -soweit ich weiß- keinen Namen.

Aber dafür eine wunderbare, umfassende Aussicht auf das ganze Umland; es ist kaum zu glauben, dass
man von solch einem recht kleinen, namenlosen Hügel eine derart tolle Aussicht hat.
Wir wandern also auf den Hügel, erfreuen uns an dem Blick bis hinüber nach Kimratshofen, die Adelegg,
Grünten und Nagelfluhkette, die schweizer Berge, den Bodensee mit seinem Ufer, das oberschwäbische
Land mit der Waldburg: es ist wirklich beeindruckend, was man von hier alles sehen kann.

Wir gehen über die Wiese links vom Hügel hinab zu dem Weiler Sechshöf, der ein Stückchen unterhalb liegt.
Lustigerweise hat ganz früher der Weiler Sechshöf Ratzenried geheißen und Ratzenried hieß Wetzlesried.
Aber das ist lange her.
Von Sechshöf aus gehen wir links auf der Strasse entlang Richung Ratzenried. Wir kommen bald am Oberen
Schlossweiher vorbei, der gerade teilweise abgelaufen war. Überall lagen große Muscheln herum. Habe ich
noch nie gesehen.
Der Bau des Weihers hatte mal im Mittelalter um die 1200 Gulden gekostet. Zum Vergleich: der Jahreslohn
des Küchenmeisters auf der Burg war damals 10 Gulden. Es war also ein sehr teures Millionenprojekt, kann
man sagen. Fische waren um diese Zeit ein wichtiges Nahrungsmittel (heute ja immer noch) und man konnte
auch durch den Verkauf gute Geschäfte machen. So lohnte sich die große Investition vielleicht schon für
den damaligen Burgherren.

Bald nach dem Weiher sind wir wieder am Unteren Schlossweiher und somit am Ausgangspunkt und am Auto.




Die alte Linde beim Unteren Schlossweiher

Man nennt sie auch die "heilsame" Linde

Stammumfang über 9 m

Wurzelgeflecht

Hier kann man sich durchzwängen

In den oberen Bereichen wird sie mit Seilen stabilisiert



Der Untere Schlossweiher

Auf dem Weg nach Kögelegg

Blick Richtung Valleray

Wegkreuz bei Weihers

Streuobstwiese

Weihers



Holzbeige

Weihers

Den Hügel hinauf

Hinten schaut schon die Nagelfluhkette heraus

Auf der Kuppe steht eine Eiche und ein Kreuz mit zwei Birken





Die Aussicht von hier ist umfassend und weit

Blick in die schweizer Berge



Blick hinüber nach Valleray, eine alte Burgstelle

Blick Richtung Bodensee und hinab nach Kögelegg







Auf dem Weg nach Sechshöf

Bei Sechshöf

Schön gerichtetes Wegkreuz

Nochmal Bergblick hinten

Am Oberen Schlossweiher



Hier fand ich viele solche Muscheln

Stille am Weiher

Nochmal der Untere Schlossweiher